Am Ende des Hypes
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Absturz ins Mittelmaß
Dieser kleiner Blick auf die Bilanzen verdeutlicht, wieviel bei dem abstiegsgefährdeten VW-Team derzeit im Argen liegt; nicht einmal der Hamburger SV macht aus derart üppigen Mitteln so wenig. Der Vergleich mit der eher durchschnittlich alimentierten Mannschaft aus Hoffenheim zeigt aber auch, dass die allgemein als unbefriedigend wahrgenommen Saison in der Rhein-Neckar-Arena im Grunde auch in dieser Saison äußerst positiv verläuft. Julian Nagelsmanns Elf, aktuell auf Platz sieben, erzielt unverhältnismäßig gute Ergebnisse - insbesondere wenn man bedenkt, dass mit Sandro Wagner vor zwei Monaten der wichtigste Stürmer von Bord gegangen ist.
Die Schuldfrage
Schuld trägt in erster Linie wohl Nagelsmann selbst, der mit dem sensationellen vierten Platz im Mai 2016 übertriebene Erwartungen befeuerte, die das Team nach den Abgängen von Niclas Süle und Sebastian Rudy nicht erfüllen konnte. Platz vier in der Europa-League-Gruppe hinter Braga, Ludgorets und Basaksehir war zweifelsohne blamabel, aber die mit der Doppelbelastung verbundene Regression zur Mitte in der Liga hatten nicht wenige erwartet. In der Süddeutschen Zeitung war vor Saisonbeginn spekuliert worden, wie es der FC Bayern anstellen würde, seinen Fans einen Trainer zu verkaufen, der womöglich von Platz zwölf an die Säbener Straße wechseln würde. Dieses Problem stellt sich nun nicht mehr. Die Münchner sind von der Verpflichtung des 30-Jährigen ebenso abgerückt wie die Kollegen aus Ostwestfalen, zumindest nach aktuellem Kenntnisstand. Nagelsmann sei noch zu unerfahren, einen Großklub zu trainieren, heißt es an beiden Standorten hinter vorgehaltener Hand. In Hoffenheim müsste man dankbar sein, dass der Hype um den 30-Jährigen fürs erste abgenommen hat, aber es wirkt fast so, als ob den Trainer das vorläufige Ende der Spekulationen um einen Wechsel in die obere Etage mehr nervt. Seine teilweise gereizten Äußerungen in den vergangenen Wochen lassen vermuten, dass er seine - rein objektiv - immer noch erstaunlich gute Arbeit nicht ausgiebig gewürdigt sieht.Hoffenheim's 30-year-old manager Julian Nagelsmann is a potential contender to replace Arsene Wenger at Arsenal (source: @MailOnline)#AFC #ManagerWatch pic.twitter.com/GMxFoSXNxg
— KickOff (@KickOff) March 2, 2018