Nach der Länderspielpause: Wer besiegt den Jetlag? Leverkusen im Aufwind, Frankfurt kann aufschließen Erinnerungen an das schnellste 6:1 aller Zeiten So ein Fußballer-Leben kann ganz schön anstrengend sein. Besonders dann, wenn man so talentiert ist, dass man nicht nur für den heimischen Verein, sondern auch sein Heimatland antreten darf. Da kommen dann schon ein paar Flugkilometer und durchquerte Zeitzonen zusammen. Nehmen wir das Beispiel Eintracht Frankfurt, jene Mannschaft, die am Freitagabend um 20:30 Uhr Bayer Leverkusen empfängt. Der Portugiese André Silva musste in die Ukraine – und saß da 90 Minuten lang nur auf der Bank. Die Serben Mijat Gacinovic und Filip Kostic waren zu Gast in Litauen, was von Frankfurt aus gesehen auch nicht gerade um die Ecke ist. Noch heftiger erwischte es den Japaner Daichi Kamada, der mit seiner Auswahl erst gegen die Mongolei und anschließend in Tadschikistan antreten musste.
Frankfurts Trainer hat seine Mannschaft nur einmal komplett zusammen
Für einen Bundesligatrainer, in diesem Fall der 49-jährige Adi Hütter von Eintracht Frankfurt, sind solche Umstände Fluch und Segen zugleich. Segen, weil eine Menge Nationalspieler auch für eine gewisse Qualität sprechen und die Kicker bei ihren Ausflügen natürlich auch neue Erfahrungen sammeln. Fluch, weil Hütter wie die meisten seiner Kollegen in diesen von Länderspielen unterbrochenen Wochen auf eine geregelte Vorbereitung wohl oder übel verzichten muss. Vor der Partie gegen Leverkusen wird Hütter seine Truppe ein einziges Mal komplett beisammenhaben: zum Abschlusstraining am Donnerstag, wo in der Regel eigentlich nur noch taktische Inhalte besprochen werden.
Nur gut, dass auch Frankfurts Gegner Leverkusen mit diesen Problemen zu kämpfen hat. Im Kader von Peter Bosz stehen sogar noch mehr Nationalspieler. Dass die Buchmacher den Rheinländern dennoch bessere Chancen auf einen Sieg voraussagen, hat allerdings auch damit zu tun, wie die vorerst letzte Partie zwischen diesen beiden Mannschaften endete. Damals, am 5. Mai, dem 32. Spieltag, kam die Eintracht, müde geworden von einer langen und intensiven Saison, böse unter die Räder und es hätte noch böser enden können, wenn Bayer nach dem 6:1 in der 36. Minute nicht freundlicherweise auf die Bremse getreten hätte.